Frankenberg. Für die ehrenamtlichen Retterinnen und Retter der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Mittelsachsen – Sachsenburg 1990 e.V. war es im Oktober ein Rückschlag, dass das betriebene Einsatzleitfahrzeug (ELW) keinen TÜV mehr erhielt. „An dem 1996 gebauten VW Transporter wurden erhebliche Mängel festgestellt. Angefangen von ungleicher Bremswirkung über durchgerostete Karosserieteile, undichter Abgasanlage und elektrischen Fehlern reichte die Mängelliste des über 20 Jahre alten ELW bis zu defekten Scheinwerfern. Erneuert werden musste auch das Ausrückelager der Kupplung welches verantwortlich dafür war das Fahrzeug zuletzt ganz ausfiel", erklärte der Vereinsvorsitzende Ulf Hoffmann. Nach einer ersten Kostenschätzung war schnell klar, dass der Verein dies ohne finanzielle Hilfen nicht stemmen kann. Ohne das Fahrzeug, welches u. a. gegenwärtig als Führungsfahrzeug für die Rettungshundestaffel genutzt wird, wäre diese nicht mehr einsatzfähig. „Seit 2012 versuchen wir als Hilfsorganisation in den Katastrophenschutz des Landkreises Mittelsachsen aufgenommen zu werden. Ohne diese Aufnahme bekommen wir bis heute keine Pauschalen für die Instandhaltung unserer Einsatztechnik. Wir beschaffen unsere Technik mit eigenen Mitteln und müssen diese auch mit eigenen Geldern instand halten", wie Hoffmann erläuterte. Als Ende Oktober feststand, dass das Fahrzeug länger ausfallen wird, starteten die Helferinnen und Helfer einen Spendenaufruf um Unterstützer zum Wiederaufbau des Einsatzleitwagens zu finden. Dieser Aufruf wurde unter anderem auch über Social-Media geteilt. Die Resonanz darauf war nach Vereinsangaben von Anfang an gut. „Wir erhielten auch ein Angebot der Autowerkstatt Hertel & Weichert. Das Werkstattteam konnte sich vorstellen, das Fahrzeug zu reparieren und ihre Arbeitszeit zu sponsern. Das Material müssten wir übernehmen", erklärte Hoffmann freudig. So wurde das Fahrzeug Mitte November nach Mittweida transportiert, wo sich das Team der Autowerkstatt Hertel & Weichert sofort daran machte den ELW instand zu setzen. Mittels des Spendenaufrufes und reger Spendeneingänge konnte die DLRG Mittelsachsen die finanziellen Mittel aufbringen. „Wir sind von der Spendenbereitschaft der Firmen und privaten Akteure überwältigt und froh, dass wir weiterhin unseren Einsatzleitwagen zum Wohle der Bevölkerung bei Rettungseinsätzen zur Verfügung haben", so der Vorsitzende. Unter anderem spendete die Firma Elaskon aus Dresden das gesamte Material für den Unterbodenschutz des Fahrzeuges. Die Firmen Cotesa GmbH aus Mittweida, SWAP Sachsen GmbH aus Frankenberg, Braune GmbH aus Oederan, Sächsische Walzengravur GmbH aus Frankenberg und die Firma Rau aus Irbersdorf spendeten jeweils Geldbeträge. Auch durch private Personen und von kommunalen Parteifraktionen wurde gespendet um die Einsatzfähigkeit der Helferinnen und Helfer in Mittelsachsen zu erhalten. „Wir danken den Unterstützerinnen und Unterstützern für ihren Beitrag zum Erhalt des Einsatzleitwagens. Die Spenden wurden größtenteils für die Reparaturmaterialien eingesetzt ein kleiner Restbetrag der sachbezogenen Spenden wird noch in die Komplettierung der Ausrüstung und Sondersignalanlage investiert werden", wie der Vereinsvorsitzende abschließend erklärte. In Sachsenburg hofft man unterdessen weiter, in den Katastrophenschutz des Landkreises Mittelsachsen aufgenommen zu werden und fester Teil der Rettungsketten zu werden. Der Bau eines Stützpunktes mit Fahrzeughallen für den Verein ist derzeit zusammen mit dem DLRG Landesverband Sachsen sowie der Stadt Frankenberg in Planung.